Der Teestrauch

Tee, ein Baumgewächs, wird für die Teekultur durch regelmäßiges Zurückschneiden buschartig gehalten. Der Tee gehört zu der Gattung der Kamelien. Der immergrüne Strauch hat dunkle, gezahnte, lederartige Blätter. Die Blüte ist weiß bis rosa, die Frucht klein mit harter Schale, etwa wie eine Haselnuss. Die Vermehrung geschieht heute kaum noch mit Samen, sondern vegetativ; von ertragreichen Mutterbüschen werden Stecklinge gezogen.

Thea Sinsensis (oder chinesischer Tee)

Sie bleibt auch ohne Zurückschneiden strauchartig und wird höchstens 3 bis 4 Meter hoch. Sie gedeiht am besten in den gemäßigten Klimazonen und kann sogar Frost vertragen. Der China-Teestrauch wird schon seit Tausenden von Jahren kultiviert, was zu einer Vielfalt von ca. 5000 Sorten geführt hat, leider nicht alle in nennenswerten Mengen angebaut.

Thea Assamica (oder Assam-Tee)

Sie ist, wenn sie nicht zurückgeschnitten wird, ein stattlicher Baum von 15 bis 20 Meter Höhe. Sie braucht viel Wärme und ist ein reines Tropengewächs. Sie wurde 1823 als ausgewachsener Baum im nordindischen Dschungel entdeckt. Schon 1834 hat man ihn auch schon kultiviert. Der Assam-Teestrauch hat größere Blätter als der China-Teestrauch.

Assam Hybride

Diese beiden Ur-Teepflanzen hat man immer wieder gekreuzt, um so zu immer feineren, aromatischeren und vor allem widerstandsfähigeren Arten zu kommen. Dabei hat sich die so genannte Assam Hybride als besonders geeignet gezeigt. Es ist wichtig zu wissen, dass die Unterschiede in Geschmack und Güte nicht nur an der Pflanze liegen, sondern auch durch das Anbaugebiet, dessen Klimabedingungen und die sorgfältige Pflückung und Herstellung bestimmt werden.

Der Teeanbau

Tee wächst rund um die Welt in den unterschiedlichsten geographischen und klimatischen Zonen, Nationen und Kulturen. Zu weit vom Äquator darf sich die Teepflanze jedoch nicht entfernen: Gutes Wachstum ist auf ca. 43° nördlicher und 30° südlicher Breite begrenzt. China und Indien produzieren jeweils ca. ⅓ der Welternte, gefolgt von Kenia und Ceylon.

Argentinien, Brasilien, Türkei, Korea, Thailand, Australien bauen Tee in geringen Mengen für den Eigenbedarf an.

Das genussvolle und gesunde Heißgetränk Tee besitzt eine große Vielfalt und ist im Geschmack aufgrund von Temperatur, Niederschlag, Bodenbeschaffenheit und Höhenlage sehr unterschiedlich und genau das lieben unsere Teepartner.

Teeernte

In den Tee-Erzeugerländern werden fast ausschließlich die oberste Blattknospe und die zwei darauf folgenden, jüngsten Blätter eines Triebes gepflückt. Weitere, d.h. ältere Blätter als diese, wirken sich im Allgemeinen negativ auf die Qualität des fertigen Produkts aus.

In den höher gelegenen, kühleren Gebieten wächst der Tee natürlich langsamer. Das lässt den besonders feinen und aromatischen Charakter entstehen. Die Erntezeit hat auf die Qualität einen entscheidenden Einfluss.

Das Pflücken erfordert viel Sorgfalt und Geschicklichkeit und wird meistens von Frauen ausgeführt. Die durchschnittliche Pflückleistung beträgt etwa 16–24 kg grünes Blattgut am Tag. Diese Menge ergibt 4–6 kg fertigen Tee.

Die Aufbereitung

Im Gegensatz zu Kaffee, der als Rohkaffee eingeführt wird und erst im Verbrauchsland durch Verlesen und Rösten seine endgültige Gestalt erhält, wird Tee bereits auf den Plantagen im Ursprungsland aufbereitet auch nach Blatt und Brokengrade sortiert und als fertiger Tee exportiert.

Verarbeitung

Grüner & Schwarzer Tee

Grüner Tee unterscheidet sich von schwarzem Tee dadurch, dass er nicht fermentiert wird. Nach dem Welken werden dem Grüntee die Tee-Fermente und -Enzyme, vor dem Rollen, durch hohe Dampfeinwirkung oder Röstung zerstört. Der Aufguss variiert von hellem gelb bis dunkelgrün.

Teestrauch & Legenden

Um die Entdeckung des Tees ranken sich viele Legenden, von poetisch bis blutig. So soll zum Beispiel in China dem Kaiser Shen Nung ein Blatt in sein kaiserliches Wasser gefallen sein und er war fortan bekehrter Teetrinker.

In Indien versuchte der Fakir Dharma sich dem buddhistischen Glauben ganz hinzugeben und 7 Jahre nicht zu schlafen. Kurz vor dem Scheitern soll er unter einem Strauch zusammen gebrochen sein und kaute dessen Blätter, um sich von der Müdigkeit abzulenken – und entdeckte dabei die Wirkung des Teeblattes.

Der japanische Mönch Daruma kämpfte angeblich bei seiner Meditation mit schweren Augenlidern. Frustriert darüber soll er sich die Lider ausgerissen haben und als sie den Boden berührten, wuchsen daraus zwei Teesträucher und er war von seiner Müdigkeit befreit.